Die funktionelle Trennung von Räumen in Privatwohnungen war in den 1930er-Jahren Standard. Die Trennung von Wohn- und Esszimmer ist dafür ein klassisches Beispiel. Das Projekt überschreibt diese aus der positiven Erfahrung eines Wohn- und Esszimmers, das miteinander verbunden ist. Die Umsetzung erfolgt mit einer gezielt gesetzten Geste.

Die Verbindung schafft eine Vielschichtigkeit und bringt den Fernblick in die Tiefe der Wohnung. Das Projekt zeigt auf wie mit minimalem Eingriff in einer Mietwohnung ein maximaler Mehrwert geschaffen werden kann.

TEAM
Philipp Schaefle


Ein Typus des Neuen Bauens für eine breitere Bevölkerungsschicht ist das Reihenhaus. Dazu gehört auch die Frankfurter Küche als zeittypische Form rationaler Raumnutzung. Diese wurde oftmals in den 1980er-Jahren und 1990er-Jahren durch neue Küchenstandards ersetzt oder überformt. Das Projekt bringt die Qualitäten dieses Küchentypus zur Wiedervorlage.

Die ursprünglich separate Küche wurde bei einem Umbau in den 1990er Jahren geöffnet und mit einem raumübergreifenden Einbau ergänzt.

In dem Entwurf für eine neue Küche werden traditionelle und zeitgemässe Wohnkonzepte hinterfragt. Die Küchenmöbel werden zu eigenständigen Elementen und schaffen einen bewussten Übergang von der Küche zum Wohnzimmer. Im Sinne des Hauses wird die Trennung in dienende und bediente Raumschicht klar ablesbar und kann durch bewegliche Elemente bewusst und bestimmt aufgelöst werden.

TEAM
Philipp Schaefle
Hendrik Steinigeweg

WEITERE BETEILIGTE
Schreinerei B4, Basel
Ermacora Elektro AG, Oberwil
Piereluigi Stamare, Malerarbeiten
Urs Faust, Trockenbau

Das viergeschossige Primarschulhaus überragt die umliegenden Wohnbauten und ist durch die übergeordnete Ausrichtung das Zentrum der neuen Schulanlage. Es steht direkt an der Obererlen und markiert den Zugang auf das Schulgelände. 

Das viergeschossige Primarschulhaus überragt die umliegenden Das Schulhausorientiert sich an der Präsenz der Berge im Talraum und bietet in den Obergeschossen Weitblick nach Nord und Süd. 

Die drei pavillonartigen, eingeschossigen Baukörper orientieren sich am unmittelbaren Kontext der Strasse, des Parks und des Sekundarschulhauses. Sie beherbergen die Programmteile mit direktem Aussenraumbezug.

Kindergarten, Tagesstruktur und Turnhalle staffeln sich entlang der Obererlen und schaffen zum Bachlauf hin klar differenzierte räumliche Situationen. Naturnahe Aussenräume mit spezifischen Qualitäten im Dialog mit dem benachbartem Schulhaus und den umliegenden Wohnbauten.

Die Schulanlage Schnegg wird als Park erkannt, die offene Wegführung ist vernetzt ins umliegende Quartier.

Der architektonische Ausdruck und die Fassadengestaltung greifen die rationale Selbstverständlichkeit der industriellen Vergangenheit und existenzielle Grundlage der heutigen Besiedlung des Tals auf. Textil anmutende Fassadenbänder aus Holz umspannen die einzelnen Baukörper und schaffen mit unterschiedlichen Rhythmen identitätsstiftenden Rückhalt und Ausblick.

Eine rationale Tragstruktur, wo möglich und sinnvoll in Holzbauweise und ein low-tech Haustechnikkonzept führt zu minimiertem Einsatz grauer Energie in der Erstellung und regionaler, nachhaltiger Wertschöpfung.

Alle Zirkulationsräume werden sowohl als Begegnungszonen als auch als Aufenthaltsräume wahrgenommen. Alle Aufenthaltsräume haben einen qualitätsvollen Bezug zu Aussenraum und Landschaft.

TEAM
Philipp Schaefle
Hendrik Steinigeweg

WEITERE BETEILIGTE
Ghisleni Partner AG
Basler & Hofmann AG
Waldhauser + Hermann AG

Ländliche Regionen befinden sich in einem grundlegenden Strukturwandel. Dazu gehören Veränderungen in der Bewirtschaftung und der Nutzung als Agrarbetriebe. Das Projekt setzt diesen Sachverhalt in ein Verhältnis zum Interesse an Mehrgenerationenwohnen als einer Form, die in der Struktur von Höfen tief verankert ist.

Der für die Kulturlandschaft Toggenburg typische Strickbau wird westseitig um einen grossen Raum erweitert in dem neu gekocht, gegessen und gewohnt wird.

Der in Holz konstruierte, scheunenartige Wohnraum kontrastiert die kleinteiligen, niedrigen Räume des bestehenden Hauses und ersetzt den heute ungenutzten Heustock.

Ein grosse Verglasung öffnet den Blick auf die Churfirsten. Die geschlossene Südseite der Erweiterung bietet eine sonnen- und windgeschützte Sitzgelegenheit zum Garten hin.

Durch den Rückbau der Küche und des Dachbodens, können die Sanitärbereiche auf den heutigen Stand gebracht werden. Eine neue Stückholzheizung erzeugt aus einem Nachwachsenden Brennstoff die notwendige Energie um die Wohnbereiche zu heizen.

Das Haus befindet sich in der Landwirtschaft- und Kulturschutzzone. Die Entwicklung des Projektes erfolgt mit Bewusstsein für die lokale Bautradition und in enger Abstimmung mit den kommunalen und kantonalen Behörden.

TEAM
Philipp Schaefle
Hendrik Steinigeweg
Louis de Saint-Affrique

Mit massivem Holz und ohne Kunststoff bauen – auf der Suche nach einer substantiell nachhaltigen Bauweise. Innovative Fertigungsmethoden, regionale Rohstoffe, lokale Handwerker. Lowtech durch Hightech.

Obertoggenburg. Die typische Streusiedlung prägt das Landschaftsbild. Das Haus wurde Anfang der 1970er Jahre erbaut und liegt in der Landwirtschafts- und Kulturschutzzone. Die Obergeschosse wurden ersetzt und die bestehenden Untergeschosse neu verbunden.

Der Holzbau orientiert sich an den bestehenden Grundmauern des Hauses. Kontrastierend dazu schafft ein freiförmiger Einschnitt in der Südwestecke des Hauses einen überdachten, windgeschützten Aussenraum. Die zentrale Diele als geschossübergreifend offener Bewegungsraum macht die gesamte Tiefe und Höhe des Hauses erlebbar.

Der zentrale Speicherofen beheizt das Haus und verbindet Zirkulations- und Aufenthaltsräume. Im Süden und Westen erlauben Bandfenster über die gesamte Fassadenlänge den Blick auf die Churfirsten und den Alpstein. Tal- und bergseitig wird das ortstypische Motiv des „Abwurfdachs“ überzeichnet, indem die Schalung auf der gesamten Fassade bis unter den First angezogen wird.

Das Projekt lotet aus, was mit aktuellem Stand der Technik im Massivholzbau ohne Einsatz von Klebstoffen möglich ist. Rohbau und Ausbau sind komplett aus massivem, lokalem Holz leimfrei konstruiert und mit neuster Technologie im Werk vorgefertigt.

Die Fassadenverkleidung und Bodenriemen stammen aus einem nahegelegenen Waldstück, wurden durch die lokale Sägerei zugesägt und durch lokale Handwerker montiert.

Aufrichte der Massivholzelemente.

TEAM
Philipp Schaefle
Hendrik Steinigeweg

WEITERE BETEILIGTE
Holzbau Nägeli AG
Gebrüder Giezendanner AG
Schreinerei Lindauer AG
Tobler Haustechnik AG
Tobler Metallbau AG
Kolb Elektro AG
Schreinerei Stolz AG
Brändle Bedachungen AG
Casutt Wyrsch Zwicky AG
Gerevini Ingenieurbüro AG