018 WATTWIL Campus Wattwil Ersatzneubau Kantonsschule

Wettbewerb für den Neubau der Kantonsschule Wattwil

Angelehnt an die Arche Noah, in der die Tiere Ihr wertvolles Erbgut gemeinsam weitergetragen haben, wird die neue Kantonsschule Wattwil als hölzerner «Schiffskörper» verstanden in dem Menschen wertvolles Wissen weitervermitteln.

Die Umgebungsgestaltung als Auenlandschaft greift die Geschichte des früheren Flussverlaufs auf. Das luftige, hohe Erdgeschoss mit den repetitiven Betonstützen knüpft an die Geschichte der ehemaligen Industriehallen der Textilindustrie an. In den Obergeschossen sind alle Räumlichkeiten über das zentrale Mittelschiff erschlossen.

Siegfriedkarte mit heutigem Flussverlauf

Der langgestrecke Riegel spannt zum Fluss, der BWZT und dem Bahnhof hin einen grosszügigen, einladenden Aussenraum auf. Der Bau ist identitätsbildender Rückgrat der neuen Kernzone des Campus Wattwil. Die Kernzone wird räumlich gemeinsam mit den flankieren den Bauten der ehemaligen Industriebaute und der Turnhalle gefasst. Direkt an der Ebnaterstrasse stehend fasst der Baukörper den Strassenraum und schafft zur Thur hin grösstmögliche Freiflächen. Das Gebäude ist von Osten und Westen zugänglich. Das durchlässige Erdgeschoss schafft eine visuelle Transparenz und eine offene Durchwegung.

Der durchgehende zentrale «Lernboulevard» kann komplett frei möbliert werden. Hier können zeitgemässe pädagogische Konzepte frei gestaltet und zukünftige didaktische Ansätze ermög- licht werden. Durch die thematische Anordnung der Räume auf den Geschossen bietet der «Lernboulevard» unterschiedlichste Möglichkeiten der Bespielung und Möblierung. Im obersten Geschoss sind Flächen für Ausstellungen oder zum freien Lernen zu finden.

Das durchgängig 5.50m hohe, lichtdurchflutete Erdgeschoss spannt sich unterhalb des Schiffsrumpfes als Halle auf. Der hölzerne Schiffsrumpf ist auf schlanken Betonstützen aufgelagert. In den Aussenraum übergreifende Wandschotten aus Stampfbeton definieren räumlich und visuell die unterschiedlichen Bereiche im Erdgeschoss.
Der langgestreckte Riegel ist durch seine für das Toggenburg typischen Bandfenster in horizontale Schichten gegliedert, diese zeichnen sich auf den Stirnseiten als Relief in der Holzfassade ab. In allen vier Fassaden gibt es eingeschnittene Lichthöfe, welche die Auenlandschaft der Thur in das innere des Gebäudes holen.Das hölzerne Tragwerk ist in den Obergeschossen im «Lernboulevard» sichtbar und rhythmisiert diesen. Im Innern schaffen Holzoberflächen ein angenehmes, warmes Raumklima.

TEAM

Hendrik Steinigeweg
Philipp Schaefle
Louis de Saint-Affrique

WEITERE BETEILIGTE

INVIAS AG
dardelet landschaftsarchitektur GmbH
Brandschutz Gerber