028 GISA Projektwettbewerb Ersatzneubau Siedlung Affoltern

In Zusammenarbeit mit TEN STUDIO

„GUTE GÄRTEN MACHEN GUTE NACHBARN“
Projektwettbewerb Ersatzneubau Siedlung Affoltern, Zürich.
2. Preis


Die Entwurfsaufgabe für die neue Siedlung der Genossenschaft GISA sieht mehr als eine Verdoppelung des Wohnungsangebots vor. Obwohl Ersatzneubauten vorgesehen sind, wird die Aufgabe als Bauen im Bestand verstanden. Dieser definiert sich weniger durch die bestehende Architektur, sondern über den spezifischen Freiraum mit zahlreichen Gärten und Grünräumen sowie einen wertvollen Baumbestand.Eine Kontinuität dieser Qualitäten soll den heutigen und zukünftigen Bewohnern geboten werden. 

Das Leben in der Siedlung ist geprägt von der Unmittelbarkeit des Gartens, seinen Düften und Gerüchen und dem Wechseln der Vegetation. Der Garten der Genossenschaft GISA ist ein Ort der Gemeinschaft, des Austauschs und des Zusammenlebens.

Die differenzierte Außenraumgestaltung wird durch die Platzierung der Häuser auch städtebaulich umgesetzt. Es entsteht ein Wechselspiel zwischen Enge und Weite, zwischen Oasen der Ruhe und Orten der Begegnung. Die Gärten der Nachbargrundstücke werden räumlich integriert und schaffen durch zahlreiche Wegeverbindungen eine hohe Durchlässigkeit. Entsprechend ihrer Ausrichtung unterscheiden sich die Gärten der Siedlung auch in Oberfläche und Vegetation. Ob Spielwiese, Gemeinschaftsgarten oder Quartiersplatz, sie alle haben einen informellen und familiären Charakter.

Das Thema Garten setzt sich auch in der Vertikalen fort. Vorgelagerte Laubengänge verlängern den Außenraum bis vor die Wohnungstür. Sie verleihen den Häusern Leichtigkeit und verweisen mit ihren Treppen auf Hauseingänge und Passagen. Die nach Süden orientierten Laubengänge ermöglichen einen direkten Zugang zum Garten. 

Die Fügung und Schichtung der Konstruktion orientierten sich an der poetischen Pragmatik des Ortes. Alle verwendeten Materialien sind in ihrer haptischen Qualität erlebbar. Die Holzfassaden nehmen die warme Farbigkeit der bestehenden Siedlung auf. Als geschützte Laubengänge laden sie auch in der kühleren Jahreszeit zum Aufenthalt ein. 

In den Wohnungen ermöglichen gezielt gesetzte Unterzüge eine räumliche Varianz innerhalb der Regelhaftigkeit des vorgefertigten Holzbausystems. Das Holzbausystem zeichnet sich durch eine hohe Wirtschaftlichkeit in der Herstellung sowie eine leichte Etappierbarkeit mit flexiblen Aneignungsmöglichkeiten für vielfältige Lebenslagen und Nutzungsszenarien aus.

Die Ziegelfassaden der bestehenden Gebäude werden in den Belagsflächen der Umgebung wiederverwendet und zitieren so die Geschichte des Ortes. Diese werden im südlichen Teil für die Siedlungsgasse im Pflasterverband neu verlegt. Durch die Zerkleinerung und Aufbereitung in einer Trommelmühle kann Ziegelschotter gewonnen werden. Dieser eignet sich gut für Wegebeläge, Drainagen oder als Baumsubstrat und soll im Bereich des Quartiersplatzes für die chaussierten Flächen Verwendung finden.

TEAM
Phillipp Schaefle
Hendrik Steinigeweg
Louis de Saint-Affrique
Lukas Burkhart
Nemanja Zimonjic
Ricardo Dias
Nicolas Rothenühler
Tijana Mačkić
Mladen Maslovar
Miloš Kapetanović

WEITERE BETEILIGTE
MØFA urban landscape studio gmbh sia
Fujan Fahmi
Michael Mosch
Eva Raischl
INVIAS AG
Peter Rohner
Raumanzug AG
Daniel Gilgen
Bauseits Partner AG
Thomas Müller