In Zusammenarbeit mit Herzog de Meuron
Der Chäserrugg, der östlichste der sieben Churfirsten, erhebt sich 2262 Meter über dem Meeresspiegel. Von Norden, aus dem Toggenburg, erhebt sich der Bergrücken sanft und fällt nach Süden hin als steile Felswand fast 1900 Meter zum Walensee ab. Dieser einmalige Gipfel ist seit dem Bau der Bergbahn Unterwasser – Iltios – Chäserrugg touristisch erschlossen.
Sowohl im Sommer als auch im Winter ist die Talstation in Unterwasser der zentrale Einstieg in das Chäserrugg Gebiet. Die Standseilbahn auf den Iltios nahm 1934 den Betrieb auf, die Luftseilbahn auf den Chäserrugg folgte 1972. Als Baumaterial wurde für die ursprünglichen Bauten der Iltiosbahn – die Talstation, das Viadukt und die Bergstation – lokaler Kalkstein verwendet.
Die neue Talstation ist ein klassischer Bahnhof: Die Bahn fährt in die zentrale, offene Halle hinein. Von dort aus gelangen Gäste in ein Café, zu Schliessfächern und zum Empfang mit einer Besucherinformation. Zusätzlich befinden sich angrenzend die Büros der Klangwelt Toggenburg und Infrastruktur für den Warenumschlag. Ein grosses Satteldach überspannt die Halle und die angegliederten Räume. Zum Dorf hin kragt es weit aus und schafft einen einladenden Vorplatz, mit einem Brunnen, der aus den Steinen der ehemaligen Talstation gefertigt worden ist. Der Holzbau der neuen Talstation ist ökologisch nachhaltig und ermöglichte eine schnelle Bauzeit – das Gebäude wurde in nur einer Sommersaison 2024 erstellt und ausgebaut. Ein weiterer Bestandteil des ökologischen Konzepts ist eine ressourcenschonende Energiegewinnung durch die Photovoltaikanlage auf dem Dach.
Das Projekt setzt die langjährige Zusammenarbeit zwischen den Toggenburg Bergbahnen und Herzog & de Meuron fort, die vor über zehn Jahren begonnen hat. Die Talstation ist das vierte gemeinsam realisierte Projekt. Es ist typologisch und konstruktiv mit der Bergstation der Luftseilbahn auf dem Chäserrugg verwandt, die 2015 mit einem Gipfelrestaurant erweitert und umfassend erneuert wurde.
Gleichzeitig mit dem Neubau der Talstation wurde auch die Standseilbahn selbst für einen nachhaltigeren Betrieb modernisiert, während das ursprüngliche Bahnviadukt erhalten blieb.
©Herzog & de Meuron, 2024
TEAM
Philipp Schaefle
Hendrik Steinigeweg
Alexandra Schwarz
Florian Hofmann
Amelie Steffen
Rosa Hagedorn
WEITERE BETEILIGTE
Herzog & de Meuron
Casutt Wyrsch Zwicky AG
Pirmin Jung Schweiz AG
3-Plan Haustechnik AG
Schmid Brandschutzplanung
Bakus Bauphysik & Akustik
Klaus Architekten
mati AG Lichtgestaltung
Steurer Seilbahnen AG
RKL Emch+Berger Ingenieurbüro AG
SC+H Sieber Cassina + Handke AG
Grünenfelder und Partner AG
Integral Axel Steinberger Zürich
Alpiger Holzbau AG
Schällibaum Bau AG
Roth Bedachungen Fassaden AG
Brändle Bedachungen AG>
Tobler Haustechnik + Metallbau AG
Gebrüder Giezendanner AG
EW Elektro Widmer AG
Resta AG
Malerbetrieb Grob AG
Aepli Stahlbau AG
Amendola AG
Alpstein Kälte AG
KOCH Group AG
Biko Verladetechnik AG
Inotec Sicherheitstechnik AG
Wilhelm Büchel AG
Steurer Seilbahnen AG
Vanoli AG
Credits
Bild 1-6 Daisuke Hirabayashi
Bild 7 Gertrud Eggenberger